Neue Behandlungsmethode bei Lungenarterienembolie

Darstellung der von Dr. Kaplan mittels Katheter abgesaugten Gerinnsel, die zuvor in den Hauptgefäßen der beiden Lungenflügel für die Embolie gesorgt hatten

Dr. Bülent Tayfun Kaplan und sein Team lösen Lungenarterien-Verschluss erstmal mittels Katheterbehandlung

Die dritthäufigste kardiovaskulär-bedingte Todesursache ist die Lungenarterienembolie, bei der die Lungenarterien zentral oder peripher durch ein oder mehrere Blutgerinnsel verstopft werden. Diese werden meist aus den Beinvenen verschleppt. Die Risikofaktoren sind Übergewicht, Rauchen, Schwangerschaft, Herz- und Lungenerkrankungen, längere Flugreisen und Fahrten, Trauma, Hüft- und Gelenkoperationen, Antibabypillen, Hormontherapie und Krebserkrankungen.

Symptome einer Lungenarterienembolie sind häufig Atemnot, Brustschmerzen, Herzrasen, seltener Bluthusten, sowie Schmerzen beim Einatmen. Menschen, die solche Symptome aufweisen, sollten zügig den Rettungsdienst alarmieren. „Denn ohne eine sofortige Behandlung kann dies für den Patienten tödlich sein“, erläutert Dr. Kaplan und erklärt weiter: „Bei einer Lungenembolie kommt es zum Herz-Kreislauf-Versagen. Um dies zu verhindern, gilt es, die Blutgerinnsel in den Lungenarterien zügig aufzulösen, damit die Lungendurchblutung wiederhergestellt wird.“ Dies geschieht zum einen mittels der sogenannte Lyse-Therapie, bei der die Blutgerinnsel durch die Gabe einer starken Medikamentenlösung aufgelöst werden.

Alternativ kann der Lungenarterien-Verschluss auch mit einem Katheter aufgelöst bzw. abgesaugt werden. In seltenen Fällen werden die Patienten an der Lungenarterienembolie operiert. Je nach Empfehlungen des Arztes müssen die Patienten nach der Behandlung für bestimmte Zeit mit einer oralen Blutverdünnung behandelt werden.

„Wir Kardiologen im Marienhaus Klinikum St. Wendel-Ottweiler haben kürzlich den ersten Patienten mit einer zentralen Lungenarterienembolie mittels Katheter (Aspiration/Absaugen) behandelt“, schildert Dr. Kaplan stolz. „Unserem Patienten geht es nach dem Eingriff deutlich besser: insbesondere zeigt sich keine Atemnot mehr.“

Durch die rasche Entfernung/Absaugung der Blutgerinnsel aus den Lungenarterien, bleiben wenig Schäden, sodass sich beispielsweise chronische Atemprobleme deutlich verringern. Dr. Bülent Tayfun Kaplan und sein Team sind fest davon überzeugt, dass diese Form der Kathetereingriffe zur Behandlung der Lungenarterienembolien zukünftig mehr und mehr zur Routine wird.

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